Erfahrene Börsianer wissen: Es gibt in jedem Jahr an der Börse immer einen (oder manchmal sogar mehrere) „Easy-Trades“. Das sind Trades, die man kauft und die einem ohne großen Stress Gewinne einbringen. 2020 bis 2022 war der „Easy-Trade“ der Energiesektor.
Wir kauften nach dem Öl-Kollaps im Zuge der Covid-Pandemie im März/April 2020 die völlig verprügelten Aktien der großen Öl-Multis. Das war der einfachste Trade des Jahres! Und er hielt bis Mitte 2022 an. Oder ein Beispiel im ultra-langfristigen Zeitfenster: Der Easy-Trade nach der Finanzkrise 2008/09 war „Hightech-Long“. Die Tech-Aktien, angeführt von Alphabet (Google), Apple, Amazon, Facebook, Netflix, Nvidia und Microsoft stiegen immer weiter und outperformten die allgemeinen Börsen massiv.
Gold: Der sichere Hafen in crazy Zeiten
Was ist also der Easy-Trade 2023? Denn selbst in so einem Börsenchaos gibt es einen Easy-Trade. Sie müssen ihn nur finden. Wir sind der Meinung: Gold ist der Easy-Trade 2023. Achtung: Nicht Silber. Gold. Silber wird aufgrund seiner industriellen Nachfrage eine höhere Korrelation zu der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung sein. Da muss man mehr aufpassen. Das ist nicht so „easy“.
Wir trommeln schon seit zwei Jahren für die Gold-Rallye. Zeitweise lagen wir damit richtig. Zeitweise waren wir zu früh (was fairerweise an der Börse häufig gleichbedeutend ist mit „falsch“). Aber das ist das Schöne an einem Investment in Gold. Wir können die Zeit problemlos aussitzen.
In 2022 funktionierte Gold überhaupt nicht. Obwohl wir uns in der größten geopolitischen Krise seit vierzig Jahren befinden und wir einen neuen Kalten Krieg haben. Obwohl wir eine Inflationsexplosion sahen. Doch die US-Notenbank erhöhte in 2022 die Zinsen in den USA in einer noch nie dagewesenen Form. Das führte zu einem historischen Anstieg des US-Dollars. Beide Punkte waren Gift für Gold.
Fundamentale Situation wendet sich zugunsten von Gold
Wie sieht es nun in 2023 aus? Die Inflation geht zurück, ist aber immer noch hoch und dürfte sich in den USA zwischen 3 % bis 4 % einpendeln. Das ist also immer noch doppelt so hoch wie 2019. Die geopolitische Krisensituation verschlechtert sich zunehmend: Sowohl Russland als auch China verfolgen immer offensichtlicher den alten Spruch: „You can`t be half a gangster“.
Bei Russland wenig überraschend. Bei China schon. Der Bruch mit dem Westen ist da. Die geopolitische Situation ist hoch problematisch. Gut für Gold. Als neuer Belastungsfaktor ist nun auch noch eine Bankenkrise in den USA und Europa hinzugekommen. Wir vertreten die Meinung, dass diese Krise noch nicht vorbei ist. Bleiben also noch die Zinsen und der US-Dollar.
Die Bankenkrise wird die US-Notenbank Fed zwingen, den Zinserhöhungszyklus früher als eigentlich gewollt zu beenden. Die Zinsen werden länger höher bleiben – aber auf einem niedrigeren Niveau als noch vor drei Wochen erwartet wurde. Das wird den US-Dollar schwächen – und schon fallen diese beiden Bremsklötze weg und machen Gold zu dem „Easy Trade 2023“.
Fazit: Alles was bei Gold noch fehlt, ist ein nachhaltiger Ausbruch über die Marke von 2.000 USD/Unze und damit ein massives charttechnisches Kaufsignal. Vergessen Sie nicht: Große Teile der neuen Privatanleger sind in Bitcoin und noch nicht in Gold investiert. Die Profis sind zwar alle bullisch für Gold, aber zu großen Teilen nicht long in ihrem Portfolio. Das ist ein gewichtiger Unterschied! Wir haben bei Gold ein großes Investment-Defizit, das den Goldpreis nach einem Ausbruch anfeuern wird. Rücksetzer im Goldpreis sind in unseren Augen die letzten guten Kaufgelegenheiten beim Metall der Könige.