Uran: Eine neue Welt mit einem neuen Bullenmarkt!

Autor: Daniel Wilhelmi

Vor drei Wochen schrieben wir Ihnen, dass der aktuell heißeste Sektor an den Märkten Uran ist. Daran hat sich nichts geändert. Uran ist einer der besten Märkte überhaupt in 2023. Der Uranpreis ist im laufenden Jahr von 48,30 USD auf 71,80 USD/Pfund nach oben geschossen. Das ist ein Anstieg von fast +50 %.

Der Grund ist jedoch NICHT eine allgemeine Rallye im Energiesektor. Der Ölpreis (Sorte WTI) ist im laufenden Jahr nur rund +10 % angestiegen – und dieses Plus ist primär auf die geopolitischen Krisen rund um den Russland-Ukraine-Krieg und den Israel-Krieg zurückzuführen.

Schauen Sie sich den Preis für Erdgas an: -34 % in 2023. Über die Solaraktien brauchen wir gar nicht zu sprechen. Sie sind in den vergangenen Monaten völlig kollabiert. Nein, Uran befindet sich in einem eigenen, autarken Bullenmarkt!

Uran: Fundamentale Fakten sprechen klar für steigende Preise

Ich, Daniel Wilhelmi, befinde mich gerade in New York an der Wall Street und traf am Donnerstag John Cash, den CEO des Uran-Unternehmens Ur-Energy auf einer Konferenz. Ur-Energy ist aktuell neben Cameco der einzige primäre Uran-Produzent in den USA. Es gibt einige Rohstoff-Mischkonzerne wie BHP Group, die u.a. Uran produzieren. Aber aktuell keine anderen primären Uran-Produzenten.

Ur-Energy CEO John Cash und Daniel Wilhelmi

Meeting mit Ur-Energy CEO John Cash im Rahmen der Think Equity Conference in New York. (Quelle: Daniel Wilhelmi)

Damit sind wir bei einem der Hauptgründe für den Uran-Bullenmarkt: Die Angebotsseite ist extrem limitiert. Manchmal ist es an der Börse gut, einfach einen Schritt zurückzutreten und die Fakten aus simpler Sicht zu beachten: Mit dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine hat sich die Angebotssituation im Uran-Markt langfristig grundlegend verändert.

Die fünfzehn Länder mit Uran-Produktion in 2022

Platz

Land

Produktion in Tonnen

1.

Kasachstan

21.227

2.

Kanada

7.351

3.

Namibia

5.613

4.

Australien

4.553

5.

Usbekistan

3.300

6.

Russland

2.508

7.

Niger

2,020

8.

China

1.700

9.

Indien

600

10.

Südafrika

200

11.

Ukraine

100

12.

USA

75

13.

Pakistan

45

14.

Brasilien

43

15.

Iran

20

Quelle: World Nuclear Association

Wie Sie in der Tabelle sehen, kommen fünf der Uran-Produzenten aus der neuen Ost-Achse des neuen Kalten Krieges (Kasachstan, Usbekistan, Russland, China, Iran). Über 58 % der globalen Produktion kamen damit in 2022 aus diesen geopolitisch problematischen Ländern.

In den erweiterten Kreis müssen wir zudem viele Länder in Afrika einbeziehen, die sich in den Taschen von China oder Russland befinden. Diese Länder sind also auch keine sicheren oder zuverlässigen Uran- Zulieferer für die westlichen Länder. Rechnen Sie noch Länder wie Indien, Pakistan und Brasilien heraus, die aufgrund des eigenen Energiebedarfs keine großen Mengen an Uran exportieren werden. Dann wird sofort klar, dass wir in den kommenden Jahren ein riesiges Angebotsproblem für die westliche Welt sehen werden.

Nicht mal 25 % der globalen Uranproduktion kamen in 2022 aus politisch sicheren Ländern. Das wird sich so schnell nicht ändern. Denn es dauert aufgrund der hohen Auflagen, des massiven Kapitalbedarfs und zeitintensiver Genehmigungen sehr lange, um ein Uranprojekt in Produktion zu bringen. Durchschnittlich liegt der Zeitraum bei 10 bis 15 Jahren. Zum Vergleich: Der Zeitraum für eine Kupfermine liegt bei 6 bis 10 Jahren.

Angebotsseite aus politisch stabilen Ländern ist extrem angespannt

Es kommt noch heftiger: Die Uran-Produktion in 2022 deckte nur 74 % des globalen Uranbedarfs. Das war früher kein Problem, da Uran aus den Abrüstungsverträgen zwischen den USA und Russland auf den Markt kam. Doch diese Verträge wurden inzwischen von Russland im Zuge des neuen Kalten Krieges gekündigt.

Im Gespräch erklärte mir Ur-Energy CEO Cash: „Die Versorger rennen uns die Bude ein. Nicht nur aus den USA. Auch aus Europa und Asien. Sie alle suchen händeringend nach Uranlieferungen aus politisch sicheren Regionen. Sie sind bereit, sogar eine Prämie zum Uranpreis zu zahlen, um sich Uran aus sicheren und stabilen Quellen zu sichern“.

Chart: Ur-Energy in den letzten 12 Monaten

Die Aktie hat ein bearish-to-bullish-Reversal vollzogen: Der langfristige Abwärtstrend wurde im August gebrochen. Die Aktie befindet sich nun in einem neuen mittelfristigen Aufwärtstrend. (Quelle: Yahoo Finance US)

Kein Wunder: Wird die Nachfrage für Uran in den kommenden Jahren doch sogar weiter ansteigen, da rund um den Globus neue Kernkraftwerke gebaut werden. Nuklearenergie ist mittelfristig der einzige ökonomisch realistische Weg, Umweltschutz auf der globalen Ebene umzusetzen.

Sie können in den Uran-Sektor entweder über indirekte Investments in den Uranpreis (über den Sprott Physical Uranium Trust oder das Unternehmen Yellow Cake) oder über Uran-Aktien investieren. ACHTUNG: Im Uran-Markt sind sehr viele unseriöse Explorer-Firmen unterwegs, die außer großen Versprechen nichts zu bieten haben. 90 % dieser Explorer werden niemals in Produktion gehen.

Fazit: Kurzfristige Korrekturphasen im Uransektor sollten zum Aufbau von Positionen genutzt werden. Die fundamentalen Faktoren sprechen klar für eine Fortsetzung des Uran-Bullenmarktes. Wir favorisieren die nordamerikanischen Uranunternehmen Ur-Energy (US-Börsenkürzel URG), Energy Fuels (US-Börsenkürzel: UUUU) und Cameco (US-Börsenkürzel: CCJ). Auch Bauunternehmen für moderne Kernkraftwerke bleiben interessant.  

Disclaimer: Wir halten zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels Aktien oder Derivate auf Ölfirmen. Diese Positionen können jederzeit ausgebaut oder verkauft werden.

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