Autor: Daniel Jansen
Wenn eine Phase exemplarisch für die nervenaufreibende Volatilität im Kryptosektor stehen kann, dann die letzten beiden Wochen. Am Montag, den 29.07. war die Stimmung noch von Euphorie geprägt und der Bitcoin kratzte an 70.000 USD. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis neue Allzeithochs erreicht und anschließend der Turbo Richtung 100.000 USD gezündet wird. Was dann folgte, glich einer Achterbahnfahrt. Der Kurs stürzte innerhalb einer Woche um -29% auf knapp 49.000 USD ab, um anschließend eine heftige Gegenreaktion zu zeigen. Stand jetzt notieren wir bei 58.700 USD.
Erst Panik, dann hohes Kaufvolumen
Was war passiert? Verkäufe im großen Stil (unter anderem durch das LKA Sachsen) prallten im ungünstigsten Moment auf ein Menge Bad-News. Die Auflösungen des USD/YEN-Carrytrades, die mögliche Kriegsgefahr im Mittleren Osten und eine längst überfällige Korrektur der heiß gelaufenen Tech-Werte bildeten ein explosives Umfeld und führten zu starken Abverkäufen. Doch gleich darauf zeigte sich, dass die Bereitschaft, beim Bitcoin den Dip zu kaufen immer noch groß ist. Der Kurs wurde unter hohem Volumen hoch gekauft.
Chartanalyse: Wichtige Zonen bieten Unterstützung
Die Chartanalyse hilft meistens, wenn man ein Szenario rational betrachten möchte. Im Bild sehen wir, dass die aktuelle Korrektur (vom Impuls-Hoch gemessen) ca. 32% beträgt. Das ist viel – aber in Anbetracht der Trendgeschwindigkeit, der üblichen Korrekturtiefe bei Bitcoin und des vorangegangen Aufwärts-Impulses von +90% noch absolut angemessen.
Unterhalb der aktuellen Korrektur-Struktur sehen wir drei wichtige charttechnische Unterstützungszonen, die durch alte Hoch- bzw. Tiefpunkte definiert werden, die in der Vergangenheit mehrfach als Widerstand bzw. Unterstützung dienten. Auch jetzt erfolgte die Reaktion in der ersten Zone. Erst bei Unterschreiten der dritten Zone, die zwischen 38.500 und 42.000 USD liegt, wäre der aktuelle Aufwärtstrend nicht mehr intakt. Das würde zumindest eine deutliche Verlangsamung des Trends bedeuten.
Fazit: Der Bitcoin zeigt sich derzeit von seiner wildesten Seite. Hohe Volatilität und eine Kurs-Achterbahn zerren an den Nerven der Anleger. Doch die Aufwärtstrend-Struktur ist intakt. Wir haben ihnen wichtige Unterstützungszonen genannt. Um das bullishe Szenario zu aktivieren, fehlt ein nachhaltiger Ausbruch über das Allzeithoch.