Autor: Daniel Wilhelmi
Monatelang fieberten die Krypto-Community und Wall Street auf diesen Moment hin: Die Zulassung der ersten Bitcoin-ETFs. Nun ist es so weit. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat in einem Schwung gleich 11 ETFs auf die größte Krypto-Währung zugelassen. Der Preis von Bitcoin reagierte auf diese Nachricht…gar nicht.
Denn der Bitcoin-Preis war im Vorfeld schon stark angestiegen. Die fehlenden Preisanstiege bei Bitcoin nach der Zulassung zeigen uns also, dass der Markt die ETF-Zulassungen im Vorfeld eingepreist hatte. Doch lassen Sie sich davon nicht täuschen. Der Aufwärtstrend von Bitcoin ist ungebrochen. Wir bleiben weiterhin bullisch für Bitcoin.
Zulassung der Bitcoin-ETFs belastet Coinbase
Deutlich spannendere Chancen sehen wir aktuell jedoch bei Coinbase – der größten Krypto-Börse. Die Aktie brach nach der Zulassung der ETFs ein, da Börsianer Umsatzeinbrüche befürchten. Institutionelle Anleger könnten nun in die ETFs investieren – und damit nicht mehr über Coinbase handeln.
Wenn zu einem späteren Zeitpunkt auch Ethereum/Ether-ETFs zugelassen werden, wovon wir ausgehen, dürfte Coinbase bei dieser Krypto-Währung zusätzliche Umsatzrückgänge verzeichnen. Keine Frage. Aber: Die Börse ist zu negativ für Coinbase gestimmt – und darin liegt die Chance für weitsichtige Anleger.
Ja, der Großteil des Krypto-Tradings erfolgt in Bitcoin und Ether. Coinbase wird hier fraglos Umsätze an die mächtigen ETF-Emittenten wie BlackRock, Fidelity, Invesco oder Wisdom Tree verlieren. Doch wenn wir eine Fortsetzung des Krypto-Bullenmarktes – wovon wir in 2024 ausgehen – wird die Euphorie in der nächsten Krypto-Blase auf die kleineren Krypto-Währungen überspringen.
Chart: Coinbase mit Korrektur in neuer Aufwärtsbewegung
Coinbase: Großer Gewinner der vergangenen Krypto-Skandale
Von dem kommenden Trading-Boom bei den zahlreichen kleineren Krypto-Währungen wird Coinbase wiederum überdurchschnittlich profitieren. Denn wir erwarten, dass es für viele Kryptos aus der zweiten Reihe und alle Kryptos aus der dritten Reihe vorerst keine ETFs geben wird. Diese Krypto-Währungen werden also klassisch über Coinbase und andere Kryptobörsen gehandelt werden.
Dazu kommt: Durch die Skandale um mächtige Konkurrenten wie FTX oder Binance konnte Coinbase Marktanteile gewinnen. Coinbase ist nun die unangefochtene Nummer 1 der Krypto-Börsen. Dadurch wird Coinbase weitere Marktanteile von kleineren Kryptobörsen gewinnen, da Anleger aus vergangenen Fehlern lernen: Sie werden lieber auf die Nummer Eins als auf irgendwelche kleinen, neuen, kaum bekannten Krypto-Börsen aus dem fernen Asien oder karibischen Steueroasen setzen.
Fazit: In unseren Augen eröffnet der Kurseinbruch von Coinbase in den vergangenen drei Wochen eine hoch interessante mittelfristige Kaufgelegenheit bei einer der wenigen echten Krypto-Aktien. Der langfristige Aufwärtstrend ist einwandfrei intakt. Aber Sie müssen nicht sofort gierig kaufen. Legen Sie sich auf die Lauer und warten Sie in der aktuellen Korrektur ruhig und geduldig auf Ihre Chance. So können Sie die hohe Volatilität im Krypto-Sektor zu Ihrem Vorteil nutzen.