Autor: Daniel Jansen
Für Dropbox interessiert sich derzeit (noch) niemand. Zumindest nicht am breiten Markt. Die Aktie läuft vollkommen unter dem Radar. Und trotzdem hat sich in den letzten Monaten ein Aufwärtstrend etabliert. Als wir die Aktie Mitte Oktober vorgestellt haben, lief der Kurs in einer monatelangen Seitwärtsphase und der Kurs stand bei 27,50 USD. Seitdem ist der Ausbruch aus der Range gelungen und die Aktie konnte um +16% zulegen. Unser präferiertes Szenario ist also eingetreten – und das, obwohl noch fast nichts passiert ist.
Konsenserwartung für 2024: Schwaches Wachstum
Auf die Ankündigung des Unternehmens, verschiedene KI-Tools einzuführen, die das interne Datenmanagement in Unternehmen massiv verbessern könnten, gab es kaum eine Markt-Reaktion. Die verkündete Kooperation zwischen Dropbox und NVIDIA im November sorgte allerdings für etwas Rückenwind: Die Zusammenarbeit hat das Ziel, personalisierte, generative KI für Millionen von Kunden verfügbar zu machen. Die umfangreichen KI-Funktionen von Dropbox werden um NVIDIAs KI Anwendungen erweitert.
Trotzdem ist die Erwartungshaltung bei den Analysten derzeit sehr konservativ. Man rechnet mit +2,8% Wachstum in 2024. Und genau das ist eine spannende Situation. Die KI-Tools stehen kurz vor dem Launch, die Erwartungshaltung ist niedrig und trotzdem befindet sich die Aktie im Aufwärtstrend.
Gigantisches Potenzial aus der eigenen User-Base
Das Potenzial auf der positiven Seite ist groß. Sollte das Wachstum 5% oder gar 10% erreichen, wird der Kurs nach oben schießen.
Wir erinnern uns an die gigantische Zahl von 700 Millionen Nutzern und die viel zu kleine Basis von 17 Millionen zahlenden Kunden. Wenn es gelingt, nur einem Prozent der User die kostenpflichtigen KI-Tools schmackhaft zu machen, dann ist eine Verdopplung der Einnahmen ein realistisches Szenario.
Rücksetzer als Kaufchance
Im Chart sehen wir deutlich die ehemalige Widerstandszone um 28 USD, die Anfang Dezember durchbrochen wurde. Das war unser endgültiges Kaufsignal. Gleichzeitig ist die Zone wichtig für das Risiko-Management: Wir setzen unsere Stopp-Loss direkt unter der Zone – so sind wir auf der sicheren Seite und können mit dem Investment nicht mehr ins Minus rutschen. Der Bereich um 40 USD bildet eine Widerstandszone, die in 2021 nicht zu überwinden war. An diesem Punkt wäre kurzfristige Korrektur ein gesundes Szenario. Dabei es wichtig, dass der Bereich um 28-29 USD nicht unterschritten wird und idealerweise als starker Support fungiert. Sollte eine Korrektur eintreten und diese Zone halten, wäre dort ein attraktiver Einstieg, bzw. eine Gelegenheit nachzukaufen.
Fazit: Unser präferiertes Szenario ist mit +16% in drei Monaten bislang aufgegangen. Trotzdem läuft Dropbox derzeit noch vollkommen unter dem Radar und Analysten-Prognosen sind konservativ. Die Aktie befindet sich im Aufwärtstrend in Abwesenheit von positiven Erwartungen. Ein spannendes Szenario. Wir bleiben investiert, betreiben aber bewusstes Risikomanagement.