Ein KI-Profiteur der zweiten Reihe mit riesen Potenzial

Autor: Daniel Jansen

Dropbox – ein KI Profiteur der zweiten Reihe?

Die Aktie von Dropbox scheint auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv. Mit seiner Cloudspeicher Lösung ist hat das Unternehmen kein Alleinstellungsmerkmal und droht von der Konkurrenz wie Apple (iCloud), Alphabet (Google Storage) oder Microsoft (OneDrive) abgehängt zu werden. Die wesentlich größeren Anbieter integrieren ihre Cloudanwendungen perfekt in ihr umfassendes Produktportfolio. Doch Dropbox hat eine extrem starke Marktposition. In der Rangliste der am häufigsten verwendeten Speicherdienste (Quelle: Goodfirm Umfrage) belegt Dropbox mit 62% den zweiten Platz hinter Google Drive mit 94% und deutlich vor OneDrive und iCloud mit je 39%.

700 Millionen User in einem rasant wachsenden Markt

Im Jahr 2020 betrug der Gesamtwert des Cloud-Computing-Marktes 371,4 Milliarden USD. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 17,5% wird prognostiziert, dass sich der Markt bis 2025 mehr als verdoppeln wird. Dropbox hat innerhalb dieses Marktes die gigantische Zahl von mehr als 700 Millionen Usern. Allein das zeigt die starke Position, in der sich das Unternehmen befindet. Die Zahl neuer User wächst stetig weiter und sich der Verlust von Accounts bewegt sich unter der Zuwachs-Rate. Doch die Sache hat einen Haken: Lediglich knapp 2,4% bzw. 17 Millionen User sind zahlende Kunden. Der Rest nutzt die kostenlose Basic Version des Cloudspeichers.

Seit 2021 erstmals in der Gewinnzone

Dropbox verfügt derzeit über einen Cashbestand von 1,25 Milliarden USD, was angesichts des Unternehmenswerts von 9,6 Milliarden USD beindruckend ist. User-Zahlen, Umsatz, Gewinn und freier Cashflow steigen kontinuierlich an. Im Jahr 2021 hat das Unternehmen erstmals den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Mit einem KGV 2024 von 13,55 ist die Aktie relativ günstig bewertet. Besonders interessant ist die Verwendung des freien Cashflows: Neben Investitionen in Produktentwicklung, Sales und Marketing kauf das Unternehmen jährlich knapp 5% der Aktien am Markt zurück. Das ist ein starkes Signal an die Aktionäre.

Einführung neuer KI Produkte für das Daten- und Workflow Management

ChatGPT hat als Large-Language-Model unter anderem die Suche und kontextuale Verarbeitung von Informationen im Internet revolutioniert. Ein riesiges Produktivitäts-Problem aller größeren Unternehmen löst das Tool aber nicht: Mitarbeiter verschwenden unglaublich viel Zeit mit der Suche, der Strukturierung und dem Abgleich von internen Dateien und Informationen. Eine wichtige Aufgabe von KI wird in Zukunft die Funktion als „Second-Brain“ sein. Menschen werden ihre Arbeitskraft nicht mehr mit unproduktiver Informationssuche verschwenden, sondern erhalten von künstlicher Intelligenz kontextbezogene Informationen, Daten und intelligente Verknüpfungen in Echtzeit. Und genau dafür hat Dropbox im Oktober 2023 eine interessante Produktpalette (in der Beta-Version) gelauncht:

Dropbox Dash ist eine KI-gestützte Universalsuche, die es Nutzern ermöglicht, mit einer einzigen Suchleiste nahtlos auf ihre Apps, Tools und Inhalte zuzugreifen, um Dateien und Informationen schnell zu finden. Was Dash von herkömmlichen Suchfunktionen unterscheidet, ist seine Fähigkeit zur semantischen Suche. Dies bedeutet, dass es nicht nur nach Schlüsselwörtern sucht, sondern den Kontext berücksichtigt, um noch genauere Suchergebnisse zu liefern. Die Anwender können Dash sogar Fragen stellen, und die KI dahinter verwendet generative Methoden, um relevante Informationen aus den verknüpften Apps, Dateien und Inhalten zu extrahieren und zusammenzufassen.

Dropbox AI, ist ein weiterer Schatz in der Dropbox-Werkzeugkiste. Seit Juni kann Dropbox AI Fragen zu Inhalten wie längeren Videos, Audiodateien und Dokumenten beantworten und Zusammenfassungen erstellen. Jetzt hat Dropbox diese Funktion erweitert, sodass sie auf sämtliche Inhalte im Nutzerkonto angewendet werden kann. Das bedeutet, dass die Nutzer Fragen stellen können und in Sekundenschnelle relevante Informationen und Dateien erhalten. Noch beeindruckender ist, dass Dropbox AI natürliche Sprache verarbeiten kann. Das bedeutet, dass Sie einfach nach Dingen fragen können, als würden Sie mit einem menschlichen Assistenten sprechen, z.B. „Zeige mir alle Bilder und Dateien, die mit dem Brand Relaunch in Verbindung stehen“.

Riesen Chance: Monetarisierung der KI Tools innerhalb der User-Base

Wie gut die KI Tools wirklich sind, ist derzeit noch schwer einzuschätzen. Die Konkurrenz schläft auf diesem Gebiet nicht. Die großen Cloud Anbieter werden sich hier nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Einen Run von anderen Anbietern hin zu Dropbox kann man als unwahrscheinlich einstufen. Doch das ist auch gar nicht notwendig. Wir erinnern uns an die gigantische Zahl von 700 Millionen Nutzern und die viel zu kleine Basis von 17 Millionen zahlenden Kunden. Wenn es gelingt, nur einem Prozent der User die kostenpflichtigen KI Tools schmackhaft zu machen, dann ist eine Verdopplung der Einnahmen ein realistisches Szenario. Dropbox würde also sehr schnell hohe Gewinne einfahren. Den Aktienkurs würde das umgehend in den Rallye-Modus befördern. Doch das ist derzeit noch viel Konjunktiv. Entscheidend wird sein, ob die Monetarisierung der neuen Produkte erfolgreich umgesetzt wird.

Relative Stärke in Schwacher Marktphase und potenzieller Breakout

Quelle: Tradingview

Nach der Korrekturwelle, die im Herbst 2021 fast alle Tech-Aktien erfasste, befand sich Dropbox seit 2022 bis Juni 2023 in einem Seitwärtstrend. Um die Ankündigung der neuen KI Produkte im Juni, machte der Kurs einen +20% Sprung und arbeitet sich seitdem an der Widerstandszone um 28-29 USD ab. Während der Markt zwischen Juli und Oktober deutlich korrigierte, zeigte die Aktie relative Stärke. Das ist es, was wir hier sehen möchten. Sollten wir eine Jahresend-Rallye bekommen und Dropbox schafft den Ausbruch aus der Widerstandszone, ist das für uns aus technischer Sicht ein klares Kaufsignal.

Fazit: Dank relativer Stärke und einer möglichen Jahresend-Rallye kann sich aus technischer Sicht schnell ein positives Momentum entwickeln. Fundamental hat es Dropbox nun selbst in der Hand: Gelingt die Monetarisierung der KI Produkte mit nur einem kleinen Teil der gigantischen User-Basis, ist das Wachstumspotenzial immens. Doch Vorsicht ist geboten: Wenn der Plan nicht zeitnah aufgeht, droht Dropbox durch Giganten wie Alphabet, Microsoft und Apple abgehängt zu werden. Wir warten auf das Kaufsignal und steigen dann mit einer ersten Position ein.

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