Krypto Bärenmarkt: Totaler Absturz oder einmalige Chance?

Autor: Daniel Jansen

Terra (Luna) Absturz als Black Swan Event

Der massive Terra (Luna) Crash von 87 USD auf 7 Dollar-Cent in den letzten zwei Wochen zeigte eindrucksvoll, dass auch vermeintlich sichere Krypto-Investments hohe Risiken mit sich bringen. Terra Labs versuchte zuvor den Algorithmus basierten Stablecoin TerraUSD (UST) zurück an den Dollarkurs zu koppeln. Als dies nicht gelang, flüchteten Anleger in Massen und verkauften Luna Coins und TerraUSD. Fast zeitgleich prügelten große Short-Positionen den Kurs ins Bodenlose.

Einige Kryptobörsen wie Binance und FTX setzten vorrübergehend den Handel mit Luna aus und deaktivierten die Short-Selling Funktion. Sogar die Terra-Blockchain musste zeitweise deaktiviert werden oder war nicht mehr funktionsfähig.

Zur Rettung ihrer Liquidität war Terra Labs gezwungen, den Großteil Ihrer Bitcoins zu verkaufen. Was das für die verbleibende Kapitaldecke und die Stabilität des Unternehmens heißt, kann man sich denken.  Auch wenn Zocker in den folgenden Tagen einige krasse Kurssprünge mitnehmen konnten, so kann man doch davon ausgehen, dass das Vertrauen der Anleger unwiederbringlich verloren und das Projekt in Gänze gescheitert ist.

Die Folge: Crash des gesamten Krypto-Marktes

Nahezu alle Kryptowährungen verzeichneten in direkter Folge massive Verluste. Der Bitcoin fiel um 35% in kurzer Zeit mit einem Tagesverlust von 14,49% auf 25.000 USD. Ethereum verlor sogar 23,24% in 24 Stunden und notierte insgesamt fast 42% tiefer. Zwischenzeitlich stand der Kurs bei 1700 USD, ein Wert den wir zuletzt im Juli 2021 gesehen haben. Einige kleinere Altcoins hat es mit Verlusten von -50 bis -60% noch schlimmer erwischt.

Ist das schon der Tiefpunkt, also eine gute Gelegenheit zu kaufen? Betrachtet man die drohende Rezession (siehe Artikel: Was ist los an den Börsen) und die (zugegeben kurze) Historie der Kryptomärkte, dann kann es auch vom jetzigen Stand noch deutlich runter gehen. Weitere 50% Kursverlust wären selbst bei den großen Kryptos kein unmögliches Szenario. 

Smart Money: Massives Volumen kommt zurück

Droht uns eventuell sogar ein jahrelanger Krypto-Winter, wie Crash-Propheten seit längerem ankündigen? Mit Sicherheit können wir das natürlich nicht sagen.

Wie so oft, wenn große Emotionen im Spiel sind, verkaufen Retail-Investoren in Panik ihre Positionen mit Verlust. Eines wissen wir aber: Angst war noch nie ein guter Ratgeber, schon gar nicht, wenn es um Investment Entscheidungen geht. Immer dann, wenn Panikverkäufe stattfinden, gibt es auf der Käuferseite jemanden, der die Situation ausnutzt – es findet also ein Vermögenstransfer statt.

Als das Bitcoin Tief bei 25.000 USD erreicht wurde, kam auf der Orderseite ein so massives Volumen in den Markt, wie wir es seit Mai 2021 nicht mehr gesehen haben. Wie so oft macht also das Smart Money also das genaue Gegenteil des breiten Marktes: Kaufen, wenn der Preis niedrig ist und der breite Markt in Panik gerät.

Programmierter Bullenmarkt durch den Bitcoin-Zyklus?

Nehmen wir einen Perspektivwechsel ein und lösen uns von aktuellen Marktgeschehnissen und Crashszenarien. Betrachten wir den Krypto-Markt also vollkommen emotionslos. Rein rational gesehen gibt es zwei sich abwechselnde Zyklen: Bärenmarkt und Bullenmarkt.

Der Bitcoin kann aufgrund seiner Größe und seines Einflusses als Index für den gesamten Markt herhalten. Und in der Systematik des Bitcoins ist alle vier Jahre (genauer gesagt alle 210.000 Blöcke) eine künstliche Verknappung durch das Halving (Miner erhalten nur noch die Hälfte an Mining-Rewards pro Block). Durch diese künstliche Verknappung des Angebots steigt logischerweise die Nachfrage.

Dieser Vierjahres-Zyklus um das Halving herum beinhaltete zuletzt ca. drei Jahre Bullenmarkt, gefolgt von ungefähr einem Jahr Bärenmarkt. Der Preisanstieg begann jeweils vor dem Halving, war aber nach dem Event deutlich stärker.

Eine Abbildung aus Februar 2020 verdeutlich die Phasen und hat das Ende des vergangenen Bullenmarktes auf ca. Ende 2021 prognostiziert – und lag damit vollkommen richtig! Zum Zeitpunkt der Abbildung stand der Bitcoin Kurs bei 9642 USD und stiegt nach dem Halving auf über 68.000 USD an.

Quelle: http://bitcoinhalvingdates.com/

Doch was fangen wir mit dieser Information an? Zunächst einmal gewinnen wir eine positive Perspektive: Auch unabhängig von der aktuellen Finanzmarktlage ist mittelfristig ein Bullenmarkt durch das Halving wahrscheinlich. Die zweite wichtige Information: Der Bärenmarkt dauerte auch in der Vergangenheit durchaus ein Jahr oder länger. Auch das spricht dafür, dass wir das Tief noch nicht gesehen haben.

Im Bärenmarkt wurden Millionäre gemacht – aber diesmal ist die Lage anders

Noch nie wurden so viele Anleger in kürzester Zeit zu Millionären wie im Krypto-Sektor zwischen 2018 und 2021. Eine Umfrage aus 2021 ergab, dass 4% aller Amerikaner innerhalb der 12 Monate zuvor Ihre Jobs gekündigt hatten – aufgrund von Gewinnen mit Krypto-Spekulationen.

Im damaligen Bärenmarkt konnte man nahezu blind jegliche populären Coins kaufen und hat teilweise unfassbare Gewinne erzielt. Doch damals gab es keine drohende Rezession. Selbst nach der Corona Krise erholte sich die Wirtschaft unfassbar schnell, da die Zentralbanken den Markt mit Geld geflutet haben. Wer jetzt glaubt, man könne wieder so einfach die Shitcoin-Lotterie gewinnen, könnte ein böses Erwachen erleben.

Kluge Investoren nutzen die Zeit bis zum Ende des Bärenmarktes, um immer wieder günstige Positionen der großen Kryptos nach zu kaufen. Langfristig sprechen hier weiterhin sehr viele Faktoren für ein großes Potenzial (siehe vergangene Ausgaben der Smart Money News).

Auf weitere Projekte aus den Top-20 nach Marktkapitalisierung verteilen sie mehr oder weniger „Spielgeld“. Das aber auch nur, wenn es Projekte mit einem reellen Nutzen in der Zukunft sind. Von reinen Reine Pump-and-Dump Geschichten ohne Funktion sollte man besser die Finger lassen.

Fazit: Der Terra (Luna) Zusammenbruch hat den Krypto-Markt heftig abstürzen lassen. Die drohende Rezession und Erfahrungen aus den vergangenen Bärenmärkten weisen darauf hin, dass noch weiter abwärts gehen kann. Wer an Krypto glaubt (und das tun wir), braucht Geduld – aber wird noch einige Gelegenheiten haben, sich günstig mit Bitcoin, Ethereum oder ausgewählten Altcoins einzudecken.

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