Autor: Daniel Wilhelmi
Umfeld für neue Goldralle ist fast perfekt
Unsere bullische Prognose zu Gold aus der letzten Newsletter-Ausgabe hat sich voll bestätigt. Der Goldpreis stieg kurzzeitig bereits auf neue Allzeithochs, bevor es Mitte März zu einer gesunden Korrektur kam. Doch lassen Sie sich davon nicht täuschen. Der Bullenmarkt bei den Edelmetallen ist einwandfrei intakt und wird weitergehen.
Mit Ausnahme der steigenden Zinsen ist das Umfeld für Gold so gut wie noch nie in den vergangenen dreißig Jahren!
Die Welt ist so unsicher wie seit den frühen 1990er Jahren nicht mehr (Zusammenbruch der UdSSR, erster USA-Irak-Krieg etc.). Im Rohstoff-Sektor hat die Russland-Krise einen neuen Superzyklus losgetreten. Wir sehen jetzt Entwicklungen bei den Energierohstoffen, Metallen und Agrarrohstoffen, die wir eigentlich erst für 2023 und 204 erwartet hatten.
Chart: Goldpreis im letzten Jahr
(Quelle: bigcharts.com)
Die Russland-Krise hat die Entwicklungen im Rohstoffsektor in einem „Overdrive“ beschleunigt. Da die Sanktionen gegen Russland jedoch nicht mit dem Ende des Ukraine-Krieges abgeschafft werden, dürften sich nur kurzfristige Überhitzungen und Fehlspekulationen (z.B. bei Nickel) abbauen. Nicht aber die allgemeinen Preisanstiege.
Dadurch wird die Inflation hoch bleiben. All dies ist gut für Gold.
Alles spricht für Gold: Hohe Inflation, geopolitische Risiken, positive Charttechnik
Nun kommt durch die Russland-Krise ein positiver Gold-Faktor hinzu, den bisher kaum ein Börsianer auf dem Schirm hat: Die Sanktionen gegen Russland, wodurch die Hälfte der russischen Währungsreserven eingefroren und unerreichbar für Russland wurden, haben Staaten rund um den Globus gezeigt, dass man sich vom US-Dollar unabhängiger machen muss.
Eine der Möglichkeiten für die Zentralbanken ist der Aufbau von eigenen Goldreserven. Die Situation in Russland hat gezeigt, dass es sich deutlich schwieriger gestaltet, diese Reserven im Notfall zu verkaufen (Russland findet aktuell am Markt keine Käufer für sein Gold zu fairen Marktpreisen.)
Trotzdem: Im Zuge einer Diversifikation der Währungsreserven werden Staaten nun verstärkt am Goldmarkt als Käufer auftreten. Selbst wenn sie nur kleinere Mengen akkumulieren, so wird durch die schiere Zahl der Staaten ein deutlicher Nachfrageschub entstehen.
Notenbanken werden jetzt Gold kaufen (und Bitcoin)
Ein weiterer Gewinner der Diversifikation aus dem US-Dollar wird übrigens die Kryptowährung Bitcoin sein. Auch darüber spricht noch niemand. Bitcoin hat sich zwar nie als Zahlungsmittel durchgesetzt, wie es die Krypto-Fans immer prognostizierten. Aber Fakt ist auch: Inzwischen ist Bitcoin global als ein monetärer Wert akzeptiert.
Wichtig für Staaten: Bitcoin kann weder durch die USA oder andere Länder kontrolliert und eingefroren werden. Aktuell achtet die Börse primär auf kleinere Coins. Aber sie sollten Bitcoin lieber nicht aus den Augen verlieren. Die Russland-Krise könnte der entscheidende historische Moment werden, an dem Bitcoin den globalen Durchbruch als „digitales Gold“ schafft.
Fazit: Zusätzlich bullisch für Gold sind die stark verbesserte Charttechnik, die immer mehr prozyklische Investoren anzieht. Denn Investoren sind immer noch massiv unterinvestiert in Gold und Silber. Noch größere Gewinnchancen als Gold bieten die Aktien der guten Junior Miner-Unternehmen aus dem Goldsektor.