Autor: Daniel Wilhelmi
Künstliche Intelligenz (oder AI in Englisch) ist das Zauberwort an der Börse. Nichts ist heißer. Jeder will dabei sein. Jede Aktie von Unternehmen, deren Manager nur die Buchstaben KI aussprechen, schießen nach oben. Das ultimative Beispiel war Nvidia, deren Aktie nach fraglos exzellenten Quartalszahlen in der Spitze um +25 % explodierte.
In der Spitze gewann Nvidia einen Börsenwert von 200 Mrd. USD an einem einzigen Handelstag hinzu. Nicht Millionen. Milliarden. So einen Zugewinn an Börsenwert hat es in der gesamten Geschichte der US-Börse noch nie gegeben. Das zeigt uns: Wir befinden uns in einer irrationalen Übertreibungsphase.
Wenn also alle über KI sprechen, machen wir genau das Gegenteil. Denn so ist man der Masse der Anleger immer einen Schritt voraus. Genau das Gegenteil des KI-Euphorie sehen wir bei Gold. Gold ist plötzlich wieder völlig „out“. Niemand interessiert sich mehr für Gold. Doch Sie wissen: Das sind genau die antizyklischen Zeitpunkte, an denen man sich auf Gold und Goldminen fokussieren sollte.
Gold ist kurzfristig „out“ – und das bietet Ihnen antizyklische Kaufchancen
Fangen wir so an: Bei den Goldminen müssen wir unterscheiden zwischen den großen, etablierten Gold-Produzenten, die Weltkonzerne sind und jährlich Millionen Unzen Gold produzieren. Darunter haben wir die Junior-Produzenten, die ebenfalls schon Gold fördern. Aber in wesentlich kleineren Mengen, da deren Minen meist erst seit kürzerer Zeit in Betrieb sind (deshalb der Zusatz „Junior“).
Darunter gibt es dann die Explorer, die erst nach Gold suchen und außer Probebohrungen nichts vorzuweisen haben. Explorer haben deshalb das höchste Risiko. Aber natürlich auch die höchsten Chancen. Denn deren Börsenbewertungen sind oft spottbillig. Je höher wir auf der Qualitätsrangliste gehen, desto teurer werden die Goldminen-Aktien. Denn die Sicherheit der Goldproduktion und unternehmerische Qualität hat ihren Preis an der Börse.
Doch wenn der Gold-Sektor out ist, finden clevere Anleger eine interessante Situation vor: Dann können wir plötzlich etablierte Gold-Produzenten zu Bewertungen kaufen, die in einer Gold-Rallye normalerweise nur kleine Junior-Produzenten aufweisen. Oder wir können Junior-Produzenten zu Bewertungen kaufen, die wir sonst nur bei hoch-risikoreichen Explorer-Firmen ohne nachweisliche Unternehmensqualität sehen.
Die Nummer 1 im Goldsektor zum Schnäppchenpreis
Ein spannender Wert, den wir aktuell zu günstigen Aktienkursen kaufen können: Der Goldriese Newmont Corporation (US-Kürzel: NEM). Newmont ist der größte Goldproduzent der Welt nach Börsenwert (aktuelle Marktkapitalisierung: rund 32 Mrd. USD). In 2022 förderte Newmont rund 6 Mio. Unzen Gold. In 2023 dürfte es eine ähnliche Größenordnung werden (Managementprognose: 5,7 bis 6,3 Mio. Unzen).
Dabei sitzt Newmont auf Goldreserven von rund 96 Mio. Unzen. Aktuell will man den Konkurrenten Newcrest für 19,5 Mrd. USD übernehmen, wodurch man seine Marktführerschaft weiter ausbaut. Beste unternehmerische Qualität ist also vorhanden. Normalerweise zahlt man für die Top-Unternehmen und Marktführer eines Sektors an der Börse immer eine Bewertungsprämie. Sie kennen es von Microsoft oder Apple, die historisch immer teurer als der S&P 500 Index bewertet sind.
Doch Newmont besitzt aktuell nur ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,6 für das kommende Geschäftsjahr 2024 (an der Börse wird immer die Zukunft gehandelt). Das ist meilenweit unter der KGV-Bewertung des S&P 500 Index von rund 18 für 2024. Dabei erwarten die Analysten für Newmont ein Wachstum der Unternehmensgewinne für 2024. Das können außerhalb des Tech-Sektors nur wenige Unternehmen vorweisen.
Günstige Bewertung und hohe Dividendenrendite
Newmont ist einer der ganz wenigen Konzerne, bei denen Analysten die Gewinnerwartungen in den letzten zwei Monaten gleich drei Mal in Folge angehoben haben. Die Geschäfte laufen beim größten Goldproduzenten. Aber die Aktie wird aktuell bewertet, als ob es Geschäftsprobleme und Gewinnrückgänge geben würde.
Dazu erhalten wir den Überraschungsbonus eines deutlich höheren Goldpreises, was die Gewinne von Newmont in 2024 ankurbeln würde – aber aktuell in den Prognosen nicht berücksichtigt wird. Ein zusätzliches Plus: Da die Newmont-Aktie aktuell so niedrig notiert, erhalten Sie eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite von rund 4 Prozent! Das liegt weit über der durchschnittlichen Dividendenrendite des S&P 500 oder des DAX von rund 2,5 Prozent.
Fazit: Wir sind Käufer der Newmont-Aktie bei Kursen unterhalb von 42 USD. Die Newmont-Aktie ist eine langfristige Basisanlage im Goldsektor.