In der Oktober Ausgabe der Smart Money News habe ich eine simple Swingtrading Strategie vorgestellt, die gerade bei volatilen Small Caps gut funktioniert. Die Mehrheit unserer Leser besteht aber nicht aus Tradern, sondern ist an langfristigen Investments interessiert.
Jedoch schließt das eine das andere nicht aus: Mein Depot besteht zum größten Teil aus langfristigen Positionen, ergänzt um einige Trades, die zwischen einigen Tagen bis zu mehreren Monaten laufen.
Eine Strategie, die sich für mich besonders bewährt hat, ist das Trading mit Small Cap Aktien, von denen ich fundamental überzeugt bin. Dabei halte ich meine Basis Position langfristig und baue situationsabhängig zusätzliche Trading-Positionen auf.
Im Stil von Beate Sander: Buy the dip – sell the high
Durch die hohe Volatilität bei kleineren Aktien kommt es auch innerhalb eines langfristigen Aufwärtstrends immer wieder zu Kurseinbrüchen. Bei dieser simplen Strategie kaufe ich bei einem Einbruch knapp oberhalb eines Supportlevels eine Trading Position – idealerweise, wenn der kurzfristige Abwärtstrend bereits gestoppt ist.
Sobald sich der Kurs wieder nach oben bewegt, ist das vorherige Hoch mein Zielpunkt für den Verkauf der Trading-Position.
Mit einer ähnlichen Strategie ist schon die im letzten Jahr verstorbene, legendäre „Börsen-Oma“ Beate Sander zur mehrfachen Millionärin geworden. Sie verkaufte stets in der Nähe des Jahreshochs einige Anteile ihrer besten Aktien, um Kapital frei zu schaufeln, mit dem sie die Werte später günstiger zurückkaufen konnte.
Risiko Management für Einsteiger
Sofern man von den Werten fundamental überzeugt ist und sie als langfristige Investition ansieht, ist das Risiko bei dieser Strategie gering. Im schlimmsten Fall setzt sich der Abwärtstrend zunächst fort und die Trading-Position läuft ins Minus. Theoretisch müssen Sie nun lediglich abwarten, bis der Kurs sich erholt um die Position ohne Verluste zu schließen.
Dabei wird allerdings unnötig Kapital „blockiert“ und natürlich gibt es keine Garantie, dass der Kurs den gewünschten Verlauf nimmt. Daher ist es empfehlenswert, knapp unterhalb des Supportlevels einen Stopp zu setzen, der die Position automatisch schließt, sofern der Kurs weiter fällt bzw. das Supportlevel nicht hält.
In der Abbildung sehen Sie einen Kursverlauf im Aufwärtstrend, der eine hohe Schwankungsbreite hat. Die Punkte, an denen der Kurs mehrfach aufsetzt und anschließend nach oben dreht, sind hier klar als Support zu erkennen. Umgekehrt prallt er an einer Resistance Linie wiederholt ab und beginnt zu fallen. Gute Einstiegspunkte sind jeweils knapp oberhalb des Supportlevels, nachdem der Kurs dort abgeprallt ist und es somit bestätigt hat. An der vorherigen Resistance Linie gibt es potentielle Verkaufspunkte, sofern Sie Gewinne realisieren möchten. Selbstverständlich können Sie den Trade auch laufen lassen und von einem weiteren Anstieg profitieren.
Fazit: Langfristige Investitionen und Trading schließen sich nicht aus, sondern können sich sehr gut ergänzen. Gerade für Anleger mit geringer Trading-Erfahrung ist das Trading mit fundamental starken Werten, die langfristig im Depot bleiben, eine interessante Variante.